Lars König in der Stichwahl unterlegen: Ein Rückblick auf fünf Jahre Bürgermeisteramt in Witten

Witten. Bei der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters in Witten musste sich Lars König (CDU) gegen Dirk Leister (SPD) geschlagen geben. Mit nur etwa einem Drittel der Stimmen – genau 35,69 Prozent – konnte König die Wählerinnen und Wähler nicht überzeugen. „Ja, ich bin nicht wirklich überrascht nach dem Wahlergebnis vor 14 Tagen“, erklärt König im Interview mit Antenne Witten. Die CDU hatte bei der regulären Kommunalwahl 22 Prozent geholt, unterstützt von der FDP kam man zusammen auf 25 Prozent. Das linke Lager lag hingegen bei über 50 Prozent. „Das Zwei-zu-Eins-Verhältnis hat sich dann realisiert“, so König.

Kein Plan B, sondern Überzeugung

Auf die Frage, ob er angesichts der Prognosen bereits einen „Plan B“ entwickelt habe, zeigt sich König entschlossen: „Plan B ist die völlig falsche Haltung. Man muss Dinge aus Überzeugung tun.“ Fünf Jahre habe er das Amt des Bürgermeisters mit voller Identifikation ausgeübt. „Alles in die Waagschale werfen und das habe ich gemacht.“

Noch einen Monat bleibt König offiziell Bürgermeister von Witten. Am Ende seine Amtszeit gönnt er sich eine wohlverdiente Auszeit und fährt 14 Tage in Urlaub. „Nach einigen Monaten sehr intensiven Wahlkampfs und fünf Jahren Verantwortung für 1.500 Mitarbeitende ist das dringend erforderlich,“ sagt König.

Die doppelte Belastung des Wahlkampfs

König beschreibt die Doppelbelastung, gleichzeitig Bürgermeister und Wahlkämpfer zu sein, als Herausforderung. „Wenn man 12–14 Stunden am Tag arbeitet, sieht man es auf Bildern. Ein Bürgermeister wird an der Realität gemessen, ein Wettbewerber hat oft nur Versprechen zu bieten“, sagt er. Die Rolle eines Amtsinhabers erfordere Verantwortung und Konsequenz, während Herausforderer lediglich Visionen präsentieren könnten.

Fairness im Wahlkampf

Auf die Frage nach der Fairness des Wahlkampfs betont König seinen persönlichen Anspruch: „Ich habe mir da nichts vorzuwerfen. Wir haben Wert auf fairen Wahlkampf mit Haltung und Anstand gelegt. Wer die Social-Media-Kampagnen der Konkurrenz gesehen hat, möge sich eine eigene Meinung bilden.“

Bilanz nach fünf Jahren Bürgermeisteramt

Rückblickend auf seine Amtszeit hebt König zentrale Projekte hervor:

  • Bildungsquartier in Annen: Realisiert unter seiner Amtszeit.
  • Neubau des Hallenbades: Auf den Weg gebracht.
  • Sporthallen: Eine wird Ende des Jahres fertiggestellt, weitere im Vormholz.
  • Pferdebachstraße: Erfolgreich verschönert und modernisiert.
  • Kinder und Jugend: Über 300 neue Kitaplätze, Kinder- und Jugendbüro „Eckpunkt“.

„Das Wesentliche ist, dass wir die großen und komplexen Maßnahmen, die oft schon vor meiner Amtszeit geplant wurden, zu einem guten Ende geführt haben“, so König.

Vermächtnis und zukünftige Entwicklungen

König sieht seinen Beitrag insbesondere in langfristigen Infrastrukturprojekten. Sein Nachfolger profitiert von Entwicklungen wie der dritten Gesamtschule und den Baumaßnahmen an der Sprockhöveler Straße, die noch bis 2030 andauern werden. „Wir sind bei den Herbeder Brücken und Lakebrücke deutlich vorangekommen. Es gibt so viel, was weitergeführt werden muss“, erklärt er.

Zukunftsperspektive

Über seine politische Zukunft hält sich König bedeckt: „Ab 31. Oktober bin ich zunächst einmal Privatier. Alles andere wird sich in den nächsten Monaten fügen.“ Nach 25 Jahren politischem Engagement, davon fünf Jahre als hauptamtlicher Bürgermeister, wolle er nun zunächst die private Seite seines Lebens genießen.

Fazit

Lars König verlässt das Amt des Bürgermeisters von Witten nach einer Amtszeit, die geprägt war von Krisenbewältigung, großen Bauprojekten und gesellschaftlicher Verantwortung. Trotz der Niederlage in der Stichwahl bleibt sein Einsatz für die Stadt unbestritten. Wie König selbst sagt: „Man muss sich mit dem, was man tut, voll identifizieren – und das habe ich fünf Jahre lang getan.“