Der Hattinger Dirk Sondermann sammelt Sagen. Mit seinem neuesten Werk „Ruhrsagen – Von Ruhrort bis Ruhrkopf“ hat er nun ein fast einmaliges Werk auf den Markt gebracht. Er hat eine Sagen-Sammlung erstellt, die sagenhaftes von Duisburg-Ruhrort bis zur Ruhrquelle nahe Winterberg zu berichten weiß. Eine solche Sagensammlung hat es zuletzt 1922 gegeben. Im Podcast von Antenne Witten stellt Dirk Sondermann seine Arbeit als Sagenforscher vor.
Tatsächlich sind Sagen im Ruhrgebiet vornehmlich mündlich überliefert worden. Bis zum heutigen Tag.
„Daher hat es auch erst ein Buch gegeben, dass sich wirklich mit dem Ruhrgebiet in seiner Gesamtheit als Sagenland befasst hat.“
Und das kam, wie bereits erwähnt, bereits vor 83 Jahren auf den Markt.
Dass die Sagenforschung im Ruhrgebiet vielleicht nicht in den Kinderschuhen stecken mag, allerdings auch noch nicht über Teenageralter hinaus ist, dafür hat Dirk Sondermann eine einfache Erklärung:
„Wir sind zu 80 Prozent die Nachfahren von Einwanderern. Und in den Zeiten der Industriealisierung hatten die Menschen etwas anderes zu tun als sich um den Sagenschatz der Region zu kümmern, in der sie zum Arbeiten gekommen waren – vor allem wenn man bedenkt, dass viele eigentlich irgendwann in ihre Heimat zurückkehren wollten.“
Natürlich spielt seine Heimatsstadt Hattingen in seinem Buch eine nicht unwichtige Rolle. Seine Reise durch Hattingen beginnt am Horkenstein in Niederwenigern, wo der Teufel einst vorbeigeschaut haben soll. Aber auch aus Witten, Gevelsberg, Wetter und Herdecke als weitere Städte des Ennepe-Ruhr-Kreises weiß er viel Sagenhaftes zu berichten.