Sie haben gemeinsam gepaukt, sich gegenseitig interviewt, Straßenumfragen gemacht und starteten mit ihren Fieldrekordern zu den Interviewpartnern. Fünf Teilnehmer aus Witten und Gevelsberg lernten unter der Anleitung des Medientrainers Frank Hartung wie eine Radiosendung produziert wird. Im Oktober und November stand in den Räumen des „Seniorenzentrums Witten“ die Theorie auf dem Stundenplan, im Dezember und Januar im „Studio Witten“ die Praxis. Jetzt ist ihre erste gemeinsame Bürgerfunksendung fertig und wird am Sonntag (21.01.) ab 19:04 Uhr auf ‚Radio Ennepe Ruhr‘ ausgestrahlt.
Je mehr Menschen an einer Radiosendung beteiligt sind, um so bunter und lebendiger wird sie. An der Sendung zum Thema „Ehrenamt“ haben fünf Kursteilnehmer „mitgewerkelt“. Gisela Cappel interviewte die Mitglieder des Vereines „Leselernhelfer Gevelsberg“, mit einer Flüchtlingshelferin sprach Marion Scholten, Nicole Hildebrandt besuchte mit ihrem Aufnahmegerät Michael Günzel (Mitglied des Gemeinderates der kath. St. Peter und Paul Kirchengemeinde in Herbede). Über das Ehrenamt sprach Marek Schirmer mit Passanten in der Schwelmer Fußgängerzone, mit dem Syrer Mowafak Alhamwieh und der Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Wetter Marietta Elsche. Sie alle kommen in Interviews und gebauten Beiträgen in der Sendung vor. Die Kursteilnehmer werden ihre Sendung schon am Samstag hören und nach Qualitätsmanagement-Kriterien mit dem Medientrainer bewerten. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten Sie einen „Radio-Pass“ von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM NRW), der sie berechtigt weitere Radiosendungen zu produzieren und im Bürgerfunk ausstrahlen zu lassen.
Der Bürgerfunk wird von ehrenamtlichen Hobbyradiomachern produziert. Mitmachen kann jeder. Eine Einweisung erhalten Einsteiger in mehrwöchiger Radiokursen, die von der LfM NRW gefördert werden. Den letzten „Radiokurs“ im Ennepe-Ruhr-Kreis gab es vor zehn Jahren.
„Unser Kreis ist auf der Bürgerfunkkarte der LfM ein grauer Fleck“,
sagt Marek Schirmer, Urgestein des Bürgerfunks.
„In 34 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW gibt es gefestigte Bürgerfunk-Strukturen, die an Ennepe und Ruhr fehlen.“
Die ‚AWO Westliches Westfalen‘ ist als Träger für die Bürgerfunk-Fortbildung in Witten eingesprungen und stellte ihren Besprechungsraum im ‚Seniorenzentrum Witten‘ zur Verfügung. In diesem Jahr soll es weitere Kurse in Witten geben, die Wittener Bürgerfunker hoffen auf Geldfluss aus Düsseldorf, denn es werden die letzten Kurse sein. Voraussichtlich ab 2019 werden Radiokurse virtuell per Internet erteilt werden. Wer an einem Kurs in Witten teilnehmen möchte, sollte sich beim Studio Witten melden.